Zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesellschaft sowie des Rates stellt die Fraktion für Ratsarbeit, Austausch, Kooperation, Technik, Innovation, Ortsentwicklung und Nebenwirkungen (Die FRAKTION) zu TOP 8 den nachfolgenden, weitergehenden Antrag:
Antrag
Die Verwaltung wird beauftragt, für alle Ortsteile im Rahmen der Spielleitplanung ein umfassendes Spielplatz – und Freizeiteinrichtungskonzept für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (bis 21 Jahren) unter Berücksichtigung sämtlicher im Gemeindegebiet vorhandener und verfügbarer Freiräume auch unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln.
Begründung
Seit einigen Jahren verzeichnet die Nutzung von Freizeitmöglichkeiten in Außenbereichen große Zuwächse. Ihr Anteil ist weit über die seit Jahrzehnten bestehende, klassische Spielplatznutzung hinausgegangen. Durch die mit der Corona-Pandemie verbundenen Kontaktbeschränkungen hat sich diese Entwicklung verstärkt. Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend auch nach dem Ende von Lockdownbeschränkungen grundsätzlich fortsetzen wird. Das führt zu kapazitiven Problemen sowohl bei der Auslastung der Spielplätze sowie weiterer öffentlicher Aufenthaltsmöglichkeiten – so denn im Gemeindegebiet vorhanden – durch Nutzungsgruppen verschiedener Altersstufen.
Die Errichtung von Aufenthalts- bzw. Spielmöglichkeiten für eine einzelne Zielgruppe (Kinder bis 14 Jahre) hilft hier nur eingeschränkt weiter. Aufgabe des Gemeinderates und der Verwaltung muss es sein, mit einer Spielleitplanung eine integrierte Planung mit langfristiger Ausrichtung und Wirkung auf alle Altersstufen zu entwickeln. Die Spielleitplanung bietet dabei einen Ansatz, um die Interessen von Kindern und Jugendlichen zu erforschen, darzustellen und sie in die Gemeindeentwicklung zu integrieren. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist dabei ein zentraler Verfahrensbaustein.
Kinder und Jugendliche brauchen Spielräume und Treffpunkte – draußen, im Freien, in der Natur. Damit sind nicht einfach nur Spielplätze gemeint, sondern sämtliche Freiflächen im Wohnumfeld, im Quartier, in den Ortsteilen. Sie sollen kind- und jugendgerecht, anregend und vielfältig sein. Sie sollen leicht und ohne Gefahr zu erreichen sein und zum Spielen und Erleben einladen.
Die Bedürfnisse von Mädchen und Jungen sind bei der räumlichen Entwicklung in der Gemeinde Schlangen in den letzten Jahren nicht genügend beachtet worden. Die Zunahme des Verkehrs, der Verlust an Freiflächen und die Demontage beliebter Treffpunkte haben dazu geführt, dass sich Kinder und Jugendliche immer weniger draußen im Freien aufhalten. Man weiß inzwischen, dass Kinder und Jugendliche, die ohne geeignete Spielräume im Freien aufwachsen, Defizite in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung aufweisen.