Gedenkminute anlässlich der Progromnacht am ehemaligen Standort der Synagoge

Eine kleine parteiübergreifende Gruppe traf sich auf Initiative der Die PARTEI zu einer Gedenkminute am Schlänger Synagogendenkmal. Anlass war der Jahrestag der Reichsprogromnacht. Am 09. November 1938 wurden jüdische Geschäfte, Wohnhäuser und Synagogen im ganzen Land unter anderem von Mitgliedern der SA angegriffen.

Annalena Thiel, Vorsitzende des Ortsverbands Schlangen, berichtete am Denkmal über das Schicksal von Jacob Hirschfeld und seiner Schwester Julie. Diese betrieben ein Kolonialwarengeschäft in Horn, welches in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 von SA-Männern geplündert wurde. Julie Hirschfeld stürzte während des Angriffs eine Treppe hinunter und erlag noch in der selben Nacht ihren Verletzungen. Nachfolgend zog Jacob Hirschfeld zu seinem Sohn und dessen Ehefrau mach Detmold, wo er nur wenig später – offiziell hieß es an einem Herzschlag – verstarb. Es ist allerdings davon auszugehen, dass er in Folge der Gewaltexzesse starb. Er wurde als letzter Verstorbener auf dem jüdischen Friedhof in Horn beigesetzt. Bei der Schweigeminute wurde ihnen und allen Opfern gedacht.

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